Zwischenfruchtanbau zur Gründüngung

Ackersenf als Zwischenfrucht

Der Zwischenfruchtanbau übernimmt eine Vielzahl von Funktionen in der Fruchtfolge. Er erfüllt gleichermaßen Aufgaben als Futter- und als Gründüngungspflanze und dient zugleich dem Boden- und dem Wasserschutz. Aktuell muss dem Zwischenfruchtanbau im Rahmen von Cross Compliance neue Aufmerksamkeit geschenkt werden, weil er die Humusbilanz verbessert. Der Zwischenfruchtanbau führt durch Anreicherung des Bodens mit organischer Substanz und Humusaufbau zur Verbesserung der Bodenstruktur und Erhöhung der biologischen Aktivität und dadurch Beschleunigung der Niederschlagsinfiltration. Bei Stoppelfrüchten wird daher bei der im Rahmen von Cross Compliance geforderten Humusbilanzierung ein Humusäquivalent von +90 kg Humuskohlenstoff und beim Winterzwischenfruchtanbau von +120 kg Humuskohlenstoff berechnet.

Der Zwischenfruchtanbau wird oft als lästiges Übel betrachtet, da der Marktwert der Zwischenfrüchte nicht bekannt ist. Verbesserte Bodenstruktur durch Zwischenfruchtanbau begünstigt jedoch das Pflanzenwachstum und führt über Mehrerträge bei den Hauptfrüchten direkt zu einem wirtschaftlichen Gewinn. Der Vorfruchtwert der Zwischenfrüchte lässt sich im praktischen Betrieb jedoch nur schwer quantifizieren. Gesicherte Aussagen sind nur aus Exaktversuchen zu erzielen. Die Landwirtschaftskammer hat daher im Jahr 2001 einem mehrfaktoriellen Fruchtfolgeversuch in Goch-Pfalzdorf am Niederrhein angelegt, in dem unter anderem die Bedeutung des Zwischenfruchtanbaus in einer intensiven Hackfruchtfruchtfolge mit Kartoffeln quantifiziert werden soll. In diesem Versuch konnte bereits nach einem einmaligen Zwischenfruchtanbau mit Ölrettich ein deutlicher Ertragsvorteil bei der folgenden Kartoffel festgestellt werden.