Umfang und Potential der Biomasseproduktion in NRW

Versuche mit Weidelgras

Zwischenfrüchte, Feldgras, Kleegras und Dauergrünland liefern Biomasse, die sich sehr gut für eine umweltfreundliche Biogasgewinnung eignet. Zwar ist es in der Regel einfacher, die Biomasseproduktion über Silomais sicherzustellen, da auch die Technik der meisten Biogasanlagen auf die Verwertung von Silomais ausgerichtet ist, dennoch zeigten die Untersuchungen zur Vergärbarkeit verschiedener Grasarten, die die Landwirtschaftskammer NRW gemeinsam mit der FH Soest und der Universität Bonn 2005 und 2006 durchführten, dass z. B. auch rohfaserreichere Gräser wie Knaulgras, Lieschgras und Rohrschwingel ein hohes Biogaspotential aufweisen, das im Mittel der drei Arten, ca. 550 Nl/kg oTS betrug. Die Gasausbeute ist etwas geringer als beim Mais, der wesentlichste Unterschied zum Silomais (680 Nl/kg oTS) ist jedoch, dass bei den Gräsern die Biogasentwicklung in den ersten Tagen etwas zögerlicher anläuft, dann allerdings über einen längeren Zeitraum  von drei Wochen fast linear weiterschreitet, während beim Silomais die Hälfte des Gases bereits in der ersten Woche freigesetzt wird und die Freisetzungsgeschwindigkeit dann bereits sukzessive nachlässt. Um das Potential grasreicher Aufwüchse auszuschöpfen, ist es daher wichtig, bei der Anlagenbemessung und täglichen Beschickung des Fermenters sicherzustellen, dass die mittlere Verweilzeit der Biomasse mindestens sechs Wochen beträgt.