Narbenpflege und Grünlandverbesserung bei Weide- und Schnittnutzung

Verbesserung der Grünlandnarbe

Der gewaltige Leistungsfortschritt in der Milchviehhaltung hat die Grünlandnutzung in den vergangenen 10 Jahren grundlegend verändert. Durch die notwendige Anpassung der Futterrationen bei steigender Milchleistung hat sich inzwischen in allen Regionen ein Trend zur ausschließlichen Stallfütterung mit lediglich stundenweisem Auslauf der Tiere auf den Grünlandflächen vollzogen. Wenngleich Erfahrungen aus Irland, Frankreich, den Niederlanden und insbesondere auch jüngere Untersuchungen aus der Schweiz belegen, dass die Vollweidenutzung in der Milchviehhaltung heute unter dem Gesichtspunkt „low cost“ und Nährstoffeffizienz neu zu bewerten ist, konzentriert sich die Weidehaltung in unserer Region überwiegend nur noch auf die Jungrinderaufzucht.

Als Folge dieser Entwicklung weg von der Weide hin zur Stallhaltung hat sich der Anteil des Grünlandfutters in den Futterrationen permanent zugunsten preiswerterer Energieträger, insbesondere dem Mais reduziert. In vielen Betrieben lässt sich der Bedarf an Grünlandfutter bereits durch die ersten beiden Aufwüchse abdecken. Dieser Entwicklung muss bei der Planung von Grünlandpflege- und Verbesserungsmaßnahmen Rechnung getragen werden. Die Pflanzenbestände entwickeln sich grundlegend unterschiedlich, je nachdem ob sie geweidet, häufiger oder weniger häufig gemäht werden.