Schaffutter im Test

Hammeltest

Schaffutter bundesweit beprobt

Von Oktober bis Dezember 2017 standen bundesweit 13 Ergänzungsfutter für Mutter-schafe und Lämmer auf dem Prüfstand. Die Energiegehalte der geprüften Mischfutter bewegten sich nach Angaben der Hersteller zwischen 10,2 und 11,0 MJ ME/kg, die deklarierten Rohproteingehalte lagen zwischen 16 und 19 %. Sechs der geprüften Ergänzungsfutter enthielten als freiwillige Angabe die Zusammensetzung der Einzelkomponenten mit den jeweiligen prozentualen Anteilen. Ein Ergänzungsfutter für Mutterschafe wies bei der Überprüfung der Inhaltsstoffe auf Einhaltung der Deklarationstreue eine futtermittelrechtliche Beanstandung der Herstellerangaben auf. Die fachlichen Anforderungen an die Mineralstoffversorgung (Mindestgehalte von Calcium, Calcium : Phosphor-Verhältnis), Energiegehalt (genaue Einhaltung der Angabe) und die Fütterungshinweise (Angabe zur Einsatzmenge) wurden bei einigen Ergänzungsfuttern für Lämmer nicht erfüllt. Acht der 13 Futter erhielten in der Bewer-tung die Note 1, vier die Note 2 und für ein Lämmerfutter wurde die Note 3 vergeben.

Die Kriterien der Prüfungsdurchführung durch den Verein Futtermitteltest (VFT), fachliche Vorgaben und Richtwerte für Schaf- und Lämmermastfutter können im Internet unter www.futtermitteltest.de eingesehen werden. Ebenfalls dort eingestellt sind die Ergebnisse früherer Testreihen zu vergleichenden Mischfuttertests für Schaffutter.

Kommentierung der Ergebnisse

Bei der Prüfung der Inhaltsstoffe und der Einhaltung der Deklaration wurde eine Abweichung in Form eines Calciumuntergehaltes beim deuka Schaffutter Premium NG, Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf, mit 1,05 % entsprechend Laborbefund gegenüber 1,50 % in den Herstellerangaben festgestellt. Für die übrigen Schaf- und Lämmerfutter wurden die deklarierten Werte für die Inhaltsstoffe Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Calcium und Phosphor nach futtermittelrechtlichen Vorgaben durch die La-borbefunde bestätigt, siehe Tabelle, Teil A. Im Rahmen der fachlichen Bewertung wird die Einhaltung der fachlichen Anforderungen aus den Bewertungsschemata für Schafe und Lämmer bei den Mischfuttern geprüft. Bei den Ergänzungsfuttern für Lämmer Treff LME, Bayerische Kraftfutter, Vilstalmühle, Vilsbiburg, und Lämmerkorn 100, Meika, Großaitingen, wurde der fachlich geforderte Mindestgehalt von 1,25 % Calcium je kg Futter nicht eingehalten, womit eine Abwertung der betroffenen Futter einherging. Beim Ergänzer Treff LME, Bayerische Kraftfutter, Vilstalmühle, Vilsbiburg, führte dies in Verbindung mit der Nichteinhaltung des Calcium:Phosphor-Verhältnisses und den fehlenden Angaben zur Einsatzmenge zur Abwertung auf die Note 3. Die Mischfutter ATR SM Lämmermast 10% M gepr., ATR, Golzern, das deuka Schaffutter Premium NG, Deut-sche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf, die deuka Lämmerpellets, Deutsche Tiernahrung Cremer, Herzberg, und das Lämmerkorn 100, Meika, Großaitingen, wurden aufgrund der Nichteinhaltung eines Calcium:Phosphor-Verhältnisses von mindestens 2,5:1 bei Lämmern oder 2:1 bei Schafen mit der Note 2 bewertet.

Bei zwei Ergänzungsfuttern für Lämmer wurde der deklarierte Energiegehalt jeweils nach dem Laborbefund deutlich überschritten (+ 0,6 und + 0,7 MJ ME/kg). Dies zieht zwar keine Abwertung des Futters nach sich, für den Schafhalter bedeutet dies jedoch keine exakt auf den Bedarf der Lämmer hin abgestimmte Fütterung. Bei der fachlichen Bewertung werden auch Angaben zum Einsatzzweck berücksichtigt, die aus dem Fütterungshinweis und den Herstellerangaben hervorgehen. Größtenteils konnten die Fütterungshinweise der geprüften Futter als ausreichend für den Einsatzzweck bewertet werden. Jedoch fehlten in drei Fällen, siehe Tabelle, Teil B, Informationen zur Einsatzmenge. Gerade diese Angaben stellen jedoch eine wichtige Orientierungshilfe für den Schafhalter für die tägliche Futtergabe dar.

Neben dem eigentlichen Fütterungshinweis haben verschiedene der geprüften Misch-futter noch einen zusätzlichen Warnhinweis zur maximalen täglichen Einsatzmenge aufgrund der höheren Gehalte an Zusatzstoffen. Die maximale Einsatzmenge wird für Ergänzer für Mutterschafe mit 50 bis 65 % der Tageration angegeben, was praxisübli-chen maximalen Einsatzmengen bei hochleistenden Tieren entspricht. Bei einzelnen Ergänzungsfuttern für Lämmer liegt die maximale tägliche Einsatzmenge gemäß Warnhinweis bei 50 % der Tagesration. Eine Grundfutteraufnahme von Lämmern von 50 % wird in der intensiven Lämmermast in der Praxis unter üblichen Mastbedingungen nur selten erreicht werden können, ist damit eher zu hoch angesetzt und sollte bei der Mischfutterkonzeption entsprechend berücksichtigt werden, um überhöhte Aufnahmen an Zusatzstoffen zu vermeiden. Die Testergebnisse und ihre Interpretationen gelten ausschließlich für die geprüften Chargen und sind auf andere Produkte oder Zeiträume nicht übertragbar.

Autor: Bernadette Bothe