Energetische Futterwertprüfung für Wiederkäuerfutter

Futter

Seit 1977 wird die Energetische Futterwertprüfung für Wiederkäuerfutter für ganz Nordrhein-Westfalen im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick durchgeführt. Die Futter werden anonym beim Landwirt oder im Handel gezogen. Bekannt ist die Futterwertprüfung unter dem Begriff Hammeltest. Mit Hilfe dieses Testes konnte die Mischfutterqualität in Nordrhein-Westfalen stark angehoben und auf einem hohen Niveau stabilisiert werden. Durch die Veröffentlichung der Ergebnisse mit Nennung der Hersteller wird die Markttransparenz erheblich gesteigert.

Rindermischfutter haben eine große wirtschaftliche Bedeutung. Für rund 400 Millionen € werden in Nordrhein-Westfalen Mischfutter für Rinder jährlich zugekauft. Sie sind gekennzeichnet durch ihre Gehalte an Energie, Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen. Die Angabe der Energie ist für die landwirtschaftliche Praxis aus zwei Gründen wichtig:

  1. Vergleich der Preiswürdigkeit von Zukaufsmitteln
  2. Grundlage zur wiederkäuer- und leistungsgerechten Rationsplanung und Futterzuteilung.

Verdauungsversuch - Hammeltest

Die Bestimmung des Energiegehaltes eines Futters für Wiederkäuer kann nur aus den verdaulichen Nährstoffen erfolgen. Die Verdaulichkeiten der Nährstoffe werden in einem Verdauungsversuch mit Hammeln ermittelt. Hierzu werden je Futterprobe fünf Hammel eingesetzt. Nach einer zweiwöchigen Anfütterungsphase werden die Futteraufnahme und der anfallende Kot je Tier über sieben Tage mengenmäßig erfasst. Futter und Kot werden in der Landwirtschaftlichen Forschungs- und Untersuchungsanstalt der Landwirtschaftskammer untersucht. Aus der Differenz der Nährstoffe im Futter und den Restnährstoffen im Kot lassen sich die verdaulichen Nährstoffe ermitteln. Aus den verdaulichen Nährstoffen wird mit einer bundesweit festgelegten Formel der Energiegehalt des Futters errechnet.

Da konzentrierte Mischfuttermittel nicht als Alleinfutter bei Wiederkäuern eingesetzt werden können, sondern gemeinsam mit Grobfutter verfüttert werden müssen, ist die Differenzmethode notwendig. Hierzu werden fünf Hammel nur mit Heu gefüttert. Die Verdaulichkeit des Heus wird bei der Berechnung des Energiegehaltes des Prüffutters in Abzug gebracht.

Geprüft werden die in Nordrhein-Westfalen angebotenen Milchleistungsfutter, Schaffutter und Rindermastfutter. Darüber hinaus werden Einzelfutter, wie Silagen und Heu, sowie Einzelkomponenten wie Sojaextraktionsschrote, Kartoffelpülpe und Maiskleberfuttersilage getestet.

Autor: Annette Menke