Trockenheit macht Mais zu schaffen

Trockenschäden beim Mais
Wird Mais wie in 2006 sehr früh von Trockenheit erwischt, lohnt die Ernte mit aufwändiger Hächseltechnik nicht mehr. Foto: Norbert Erhardt

Besonders auf leichten Sandböden ohne Grundwasseranschluss leidet der Mais inzwischen mehr oder weniger stark unter Wassermangel. Das Ausmaß der Trockenschäden ist dabei nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen oftmals sehr unterschiedlich und kann sogar auf einem Maisfeld innerhalb eines Bestandes variieren. Einzelne Bestände sind mittlerweile total vertrocknet. In Extremfällen wird die Ernte unwirtschaftlich sein. Die Gewitterniederschläge im Juni und Juli fielen sehr unterschiedlich aus und die erhoffte Entspannung durch neue Gewitter bleib am vergangenem Wochenende verbreitet aus.

Auf etwa 224 000 Hektar wächst in Nordrhein-Westfalen Mais, davon sind knapp 60 Prozent Silomais. Silomais wird als ein energiereiches Futter für Milchkühe und Mastbullen genutzt.

Wegen der außergewöhnlichen und anhaltend warmen Witterung ist aber auch bei normal entwickelten Beständen und noch ausreichend mit Wasser versorgten Flächen mit einer sehr frühen Siloreife zu rechnen. Der in NRW überwiegend angebaute Silomais wird bei der Ernte von leistungsfähigen Maschinen als ganze Pflanze geerntet und in wenige Millimeter lange Stücke gehäckselt. Die sehr kleine geschnittene Pflanzenmasse wird aufgeschüttet, festgewalzt und unter Folie luftdicht verpackt. Mit Hilfe von Milchsäurebakterien entsteht, ähnlich wie beim Sauerkraut, ein schmackhaftes, nährstoffreiches Futter, das als Futtergrundlage in den Rindviehbetrieben dient.

Durch Trockenheit geschädigter Mais darf keinesfalls zu spät gehäckselt werden. Das Erntegut kolbenloser Maisbestände kann ab einem Trockenmassegehalt von 28 Prozent nicht mehr ausreichend zum Silieren verdichtet werden. Keinesfalls darf gewartet werden, bis die Pflanzen bis auf die letzten Blätter vertrocknet sind. Kolbenlose Maisbestände oder Bestände mit sehr geringen Kolbenanteilen sollten geerntet werden, solange noch mindestens 50 Prozent der Blätter grün sind. Allerdings, so die Landwirtschaftskammer, sollte nicht überreagiert werden, denn solange die Pflanzen noch teilweise grüne Blätter aufweisen, kann nach ausreichenden Niederschlägen das Wachstum wieder in Gang kommen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 26.07.2006