Nur noch 47 500 Bauernhöfe in NRW

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Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen ist auch in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Nach einer Auswertung der Agrarstrukturerhebung 2007 durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Jahr noch knapp 47 500 Bauernhöfe in NRW, 7 020 weniger als bei der vorherigen Erhebung im Jahr 2003.

Gegenüber 1979, als noch mehr als 107 000 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, entspricht dies sogar einem Rückgang von 56 Prozent. Im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre haben damit pro Jahr etwa zwei Prozent der Bauern im Land ihre Betriebe aufgegeben. Im selben Zeitraum sind die verbliebenen Betriebe um durchschnittlich 10,5 Hektar gewachsen.

Im Rheinland gab es im vergangenen Jahr noch 14 100 land- und gartenbauliche Betriebe. Somit hat in den vergangenen zehn Jahren jeder vierte rheinische Bauernhof aufgegeben. Die durchschnittliche Betriebsgröße im Rheinland beträgt 37 Hektar. Spart man die Gruppe mit weniger als fünf Hektar aus, in der vor allem Garten- und Obstbaubetriebe anzutreffen sind, errechnet sich eine Durchschnittsgröße von 47,5 Hektar für die verbleibenden 10 710 Höfe.

Die meisten Bauernhöfe im Rheinland gibt es im Kreis Kleve mit 2 223 Betrieben, gefolgt von den Kreisen Wesel (1 523), dem Rhein-Sieg-Kreis (1 376), dem Kreis Euskirchen (1 226) und dem Oberbergischen Kreis mit 1 053 Betrieben. Zwischen 500 und 600 Bauernhöfe gibt es im Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis Aachen. Schlusslicht bildet der Kreis Mettmann mit nur noch knapp 400 Betrieben. In den kreisfreien Städten des Rheinlandes wurden 2007 immerhin noch 1 405 Höfe gezählt.

In Westfalen-Lippe hat in den vergangenen Jahren jeder dritte Bauernhof aufgegeben. 2007 gab es dort noch 33 410 land- und gartenbauliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von 29,5 Hektar. Lässt man in Westfalen-Lippe die Betriebe mit weniger als fünf Hektar beiseite, errechnet sich eine Durchschnittsgröße von 38,4 Hektar in etwa 25 000 Betrieben.

Die meisten Bauernhöfe gibt es im Kreis Steinfurt mit 3 617 Betrieben, dicht gefolgt vom Kreis Borken mit 3 504 Betrieben. Jeweils deutlich mehr als 2 000 Höfe gibt es in den Kreisen Gütersloh (2 405), Minden-Lübbecke (2 348) und Coesfeld (2 315). Weniger als 800 Bauernhöfe wirtschaften in den Kreisen Olpe und Unna. Schlusslicht bildet der Ennepe-Ruhr-Kreis mit 588 Betrieben. In den kreisfreien Städten Westfalen-Lippes gibt es noch 1 660 Bauernhöfe.

In den westfälisch-lippischen Kreisen gibt es besonders deutliche regionale Unterschiede beim Strukturwandel. Die höchsten Abnahmeraten bei Betrieben mit mehr als zwei Hektar gab es in den vergangenen zehn Jahren in den Kreisen Minden-Lübbecke mit 33 Prozent, Herford-Bielefeld mit 28,6 Prozent, Soest mit 24 Prozent sowie Paderborn und Gütersloh mit 23,5 Prozent. Die höchsten Abnahmeraten im Rheinland gab es im Rhein-Erft-Kreis, den Kreisen Düren, Heinsberg, Euskirchen sowie dem Oberbergischen Kreis.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.07.2008