Landessortenversuche Körnermais 2022

Körnermaisernte mit einem Claas Lexion 570Bild vergrößern
Körnermaisernte mit einem Claas Lexion 570

Schwieriges Jahr für Körnermais

Hitze und Trockenheit machten dem Mais in NRW diesjährig erheblich zu schaffen. Zuletzt litt besonders die Kornfüllung in den Beständen. Wie die Sorten in den Landessortenversuchen mit Körnermais damit zurechtkamen, lesen sie im folgenden Beitrag. Norbert Erhardt und Claudia Tendyck, Landwirtschaftskammer NRW geben Empfehlungen zur Sortenwahl.

Trocken von Anfang bis zum Ende – so lässt sich die Maisvegetation 2022 für Nordrhein-Westfalen knapp zusammenfassen. Im Detail stellen sich die Zusammenhänge aber doch noch anders dar als im extrem trockenen Sommer 2018. So gab es, abgesehen von lokalen Ausnahmen, doch mehr Regen in den für das Maiswachstum wichtigen Monaten Juni und Juli. Darüber hinaus wurde es bis zum August nicht so heiß wie 2018. Insbesondere die Nachttemperaturen fielen anfangs deutlich moderater aus. Die eigentliche Hitze kam 2022 im August, was der Maisvegetation bei dann ausbleibendem Regen, unabhängig vom Saattermin, verbreitet ein vorzeitiges Ende bereitete. Bei vergleichsweise frühen Blühterminen um Mitte Juli blieben den Beständen oftmals nur 6 Wochen für die Kornfüllung. Auf Standorten mit leichten und flachgründigen Böden kam es im Vorfeld schon zu Befruchtungsstörungen, da der Abstand zwischen männlicher und weiblicher Blüte, also der Pollenschüttung und dem Erscheinen der Narbenfäden unter Trockenstress, zu weit auseinanderging. Auf Extremstandorten, insbesondere nach Vornutzung der Zwischenfrucht, blieben einzelne Bestände auch schon im Längenwachstum stecken. Bezüglich der Niederschlagsverteilung ist erneut ein gewisses Ost-Westgefälle in NRW zu beobachten. Während an vielen Wetterstationen in den östlichen Landesteilen im Juli noch bis zu 60 mm Regen gemessen werden konnten, kamen im gleichen Monat an einzelnen rheinischen Wetterstationen gerade einmal 10 mm Regen zusammen. Bei der angespannten Wasserversorgung zeigten sich deutliche Unterschiede in der Bodengüte. Gefühlt spiegelte sich jeder Bodenpunkt in den Maisbeständen wider. Bereits schlagintern waren oftmals deutliche Unterschiede im Massenwachstum und Kolbenansatz zu sehen. Auch der Einfluss produktionstechnischer Maßnahmen, welche die Reserven an Bodenwasser zusätzlich beanspruchten oder unzugänglich machten, waren zu erkennen. Schwierig wurde es grundsätzlich bei zu hohen Bestandesdichten. Hier wurde regelmäßig zu viel Wasser für das vegetative Wachstum verbraucht, was Defizite bei Blüte und Kornfüllung zur Folge hatte.

Frühe Blüte brachte Vorteile

Bestände und Sorten mit frühen Blühterminen kamen diesjährig mit dem trockenheitsbedingten vorzeitigen Vegetationsende regelmäßig besser zurecht als Spätsaaten und spätblühende Sorten. Während die Maisblüte in anderen Jahren fast unabhängig von der Sorte mit einzelnen Hitzeperioden gleichmäßig in Gang kommt und die Bestände relativ schnell abblühen, waren 2022 an allen Versuchsstandorten deutliche Unterschiede im Blühbeginn zu beobachten. Frühe, hartmaisbetonte Sorten blühten dabei bis zu 10 Tage früher als viele späte Zahnmaissorten im Reifebereich K 240 bis K 250. Die Spätblüher reagierten dann bei einsetzender Trockenheit und Hitze mit stärkerer Reduktion von Kornanlagen. Grundsätzlich hatten früh blühende Sorten bzw. Bestände mehr Zeit für die Korn- und Kolbenfüllung. Während in früheren Versuchsjahren mit besten Wachstumsbedingungen im August spätere, zahnmaisbetonte Sorten höchste Kornerträge lieferten, konnte das hohe Ertragspotenzial dieser Sorten damit 2022 erneut nicht genutzt werden.

Krankheitsdruck gering

Bei tendenziell späterer Aussaat und dann günstigen Auflaufbedingungen ab Anfang Mai blieben Auflaufprobleme 2022 eher die Ausnahme. Die zügige Jugendentwicklung verkürzte auch die kritische Phase für Schäden durch Vogelfraß. Blattkrankheiten und Kolbenfusarium waren unter den trockenen Bedingungen gar nicht zu beobachten. Sortenspezifische Anfälligkeiten oder Informationen zu besonderen Krankheitsresistenzen bzw. –toleranzen einzelner Sorten liegen hierzu auch aus den Vorjahren nicht vor, so dass die Sorten diesbezüglich nicht beurteilt werden können. Dort wo es zu Befruchtungsstörungen kam, war Maisbeulenbrand in den Kornanlagen zu finden. Die Infektionen erfolgten bei den Nachblühern offensichtlich über nicht befruchtete Narbenfäden. In den Sortenversuchen der Landwirtschaftskammer war allenfalls latenter Befall zu finden – gewisse Sortenanfälligkeiten können aus den Versuchen 2021 besser abgeleitet werden. Neue Sorten sind diesbezüglich dann noch nicht eingestuft. Dort, wo die Bestände nach Trockenstress und Hitze im August vorzeitig abstarben, zeigten sich die Pflanzen regelmäßig ausgesprochen instabil, so dass erste Bestände bereits Mitte September zusammenzubrechen drohten. Eine klare Abgrenzung zu Symptomen von Stängelfäule war nicht immer möglich. Der in der Ergebnisstabelle dargestellte prozentuale Stängelfäulebefall gibt daher eher Auskunft über die grundsätzliche Standfestigkeit der Sorten zum Zeitpunkt der Ernte, speziell im Erntejahr 2022. Ein Zusammenhang zwischen Frühreife und Lageranfälligkeit ist zu erkennen, bestätigt sich aber nicht bei jeder Sorte.

Fünf wertbare Versuche 2022

Landessortenversuche mit Körnermais standen 2022 an 6 Standorten in NRW. Im nordöstlichen Münsterland wurden die Körnermaisversuche vom Standort Milte, Kreis Warendorf an die neue Versuchsstation der Landwirtschaftskammer in Greven, Kreis Steinfurt verlegt. Nähere Angaben zu den Versuchsflächen und Aussaat- und Ernteterminen können der Übersicht 2 entnommen werden. Am Versuchsstandort Dülmen-Merfeld zeigten sich die Sorten zwischen den Wiederholungen in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen vielfach absolut unterschiedlich, so dass die Ertragsdaten von diesem Standort in der Serienverrechnung nicht berücksichtigt werden konnten. Im Versuchsmittel fielen die Kornerträge in Dülmen-Merfeld mit 65 dt/ha im Vergleich zu 144 dt/ha am Hochertragsstandort Haus Düsse extrem ab. Im Landesortenversuch mit Körnermais standen 2022 55 Sorten bis zur Körnerreifezahl K 250. In den Versuchen an den Standorten Haus Düsse, Greven und Nörvenich wurden auch drei geringfügig spätere Sorten mitgeprüft, die an einzelnen Standorten durchaus überzeugen konnten. In Delbrück-Ostenland und Greven stand die Sorte Ricardinio im fünfzehnten Jahr im Versuch und konnte an beiden Standorten mit durchschnittlichem Ertrag (relativ 100) noch mithalten, aber bei weitem nicht an das Leistungsniveau der besten Sorten erreichen.

Die besten Sorten

Insbesondere in Jahren mit schwierigen Wachstumsbedingungen sollte bei der Sortenwahl die Ertragsstabilität über die Standorte und auch in Jahren mit ganz anderen Wachstumsbedingungen beachtet werden. Keinesfalls kann aus dem Abschneiden einer Sorte an einzelnen trockenen Standorten auf eine grundsätzliche Trockenstresstoleranz einer Sorte geschlossen werden. Vielfach sind es unter schwierigen Bedingungen indirekte Einflussfaktoren wie zum Beispiel ein besonderer Blühtermin, die das ertragliche Abschneiden der Sorte beeinflussen. So kamen, wie oben beschrieben, 2022 frühblühende Sorten regelmäßig besser mit den trockenen Bedingungen zurecht. In Jahren mit ausgeprägter Frühsommertrockenheit, wie zuletzt 2016, hatten frühe Sorten vor und in der Blüte deutlich stärker unter Trockenstress zu leiden.

Der diesjährige Vorteil für frühe Sorten ist auch in den aktuellen Versuchsergebnissen zu erkennen. Die schon ältere, frühe Sorte Amanova kann insbesondere an den Standorten mit Sandböden in Delbrück-Ostenland und Greven sehr gut abschneiden und kommt auch in Neulouisendorf, wo der Mais sehr früh unter Trockenstress stand, super zurecht. Ähnliche Effekte sind aufgrund der Frühreife für Amavit und die neue Sorte KWS Emporio zu erkennen. Sehr früh zeigen sich erwartungsgemäß auch Agro Ileo und die neuen Sorten Amarola und P7364. Diese Sorten kommen allerdings nicht an das Ertragsniveau der besten Sorten heran. Den höchsten Ertrag bei durchschnittlicher Abreife kann 2022 die neue Sorte LG 32257, gefolgt von den ebenfalls neuen Sorten Glutexo und Wesley, realisieren. Am Hochertragsstandort Haus Düsse können die mehrjährig geprüften Sorten Kidemos und Farmoritz ertraglich wie in den Vorjahren wieder voll überzeugen. Mit zunehmenden Trockenstress fallen beide Sorten an anderen Standorten tendenziell aber ertraglich ab. Im dreijährigen Mittel kommen auch Sumumba, P 8812 und LG 30258 ertraglich gut zurecht. Im Mittel der letzten beiden Prüfjahre überzeugen ES Traveller und Privat mit sehr guten Erträgen. Um die Wettbewerbsfähigkeit einer Sorte für den Körnermaisanbau mit Lohntrocknung beurteilen zu können, ist in der Übersicht 1 die, um die Trocknungskosten bereinigte Marktleistung anhand der Kornerträge und der ermittelten Kornfeuchten der Sorten relativiert dargestellt. Im dreijährigen Mittel schneiden diesbezüglich die Sorten Amavit, LG 31238, LG 3028 und Micheleen am besten ab.

Sortenempfehlung

In die Sortenempfehlung der Landwirtschaftskammer für Körnermais und CCM werden die Sorten aufgenommen, die im drei- bzw. zweijährigen Mittel bezüglich der Kornerträge und/oder der um die Trocknungskosten bereinigten Marktleistung überdurchschnittlich (ab relativ 102) abschneiden konnten. Neue Sorten, die jetzt im ersten Versuchsjahr gut überzeugen konnten, sollten im Probeanbau getestet werden, da für diese Sorten keine Ergebnisse aus den vorherigen Jahren mit ganz anderen Wachstumsbedingungen einbezogen sind. Für den Probeanbau werden daher auch nur Sorten mit deutlich überdurchschnittlichen Ergebnissen (ab rel. 104) in Übersicht 3 aufgeführt. Zu den empfohlenen Sorten sind wie gewohnt Angaben zur Standfestigkeit, Wuchshöhe und der Anfälligkeit für Krankheiten (Stängelfäule, Beulenbrand) in Übersicht 3 zu finden. Die Stärken und Schwächen der empfohlenen Sorten sind dabei mittels „ + „, „ – „ und „ o „ zusammenfassend dargestellt. Einstufungen zu Abreife, Kornertrag und bereinigter Marktleistung basieren dabei auf den Ergebnissen der Landessortenversuche. Bezüglich der Beurteilungen zur Standfestigkeit, Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und der Wuchshöhe finden neben den Erhebungen und Bonituren in den Versuchen auch die Einstufungen durch das Bundessortenamt Berücksichtigung. Je nach Verwertung können die aufgeführten Merkmale bei der Sortenwahl unterschiedlich berücksichtigt werden. Für die Körnermaisnutzung mit kostenintensiver Trocknung ist vor dem Hintergrund hoher Energiekosten sicherlich das Abschneiden bezüglich der bereinigten Marktleistung von hoher Bedeutung. Insbesondere dort, wo der Mais lange im Feld stehen soll, um mit niedrigen Feuchtegehalten dreschen zu können, müssen aber auch die Einstufungen bezüglich der Anfälligkeit für Stängelfäule und die Lagerneigung beachtet werden. Wird der Mais für den Verkauf angebaut, beeinträchtigen hohe Trocknungskosten aktuell die Wirtschaftlichkeit des Körnermaisanbaus. Gegebenenfalls muss daher zur Ernte die Vermarktung noch einmal überdacht werden.  Großrahmige, standfeste Doppelnutzungssorten bringen dann den Vorteil mit sich, dass noch zur Ernte zwischen den Verwertungsoptionen Drusch oder Verkauf als Silomais ab Feld entschieden werden kann. Typische Doppelnutzer sind Sorten, die sowohl für die Körnermais- als auch für die Silomaisnutzung von der Landwirtschaftskammer empfohlen werden. Die Empfehlungen zur Sortenwahl im Silomaisanbau werden in Ausgabe 47 veröffentlicht. Nachfolgend werden die empfohlenen Sorten kurz beschrieben:

Dreijährig geprüfte Sorten:

Agro Ileo ( K 200/ S 200): Frühreife Zweinutzungssorte. In 2021 gute, im dreijährigen Mittel leicht unterdurchschnittliche Erträge. Hervorragende Frühreife, die für den Maisanbau in Grenzlagen und vor dem Hintergrund hoher Trocknungskosten genutzt werden sollte. Empfehlung aufgrund der hohen, um die Trocknungskosten bereinigten Marktleistung. Die höhere Anfälligkeit für Stängelfäule und Lager relativieren sich angesichts der Frühreife teilweise.

Amanova ( K 230/ S 210): Zweinutzungssorte mit mehrjährig früher Körnerreife, was die Reifezahl für Körnermais nicht erkennen lässt. 2022 kann Amanova auch wieder ertraglich überzeugen und empfiehlt sich mit guter korrigierter Marktleistung. Höhere Anfälligkeit für Stängelfäule und Lager; aber mit guter Jugendentwicklung als CCM Sorte für kühlere Standorte empfehlenswert.

Amavit ( K 210/ S 210): Gesunde, frühreife, über die Jahre ertragsstabile Sorte mit im dreijährigen Mittel höchster korrigierter Marktleistung.

Farmoritz ( ca. K 250/ S 260): Kompaktere Zweinutzungssorte mit späterer Kornreife zur Grenze an das mittelspäte Sortiment. Farmoritz besticht durch den massigen Kolben (20 Kornreihen) besonders auf Gunststandorten.

Janeen ( K 250/ S 260): Massenwüchsige Zweinutzungssorte mit späterer der Reifezahl entsprechender Körnerreife. Die flotte Jugendentwicklung und der wuchtige Wuchs bringt eine gewisse Lagergefahr mit sich.

Kidemos ( K 250/ - ): Kompakte, zahnmaisbetonte Körnermaissorte mit sehr guter Standfestigkeit. Spätere Abreife am Sortimentsende. Ausgesprochen ertragsstark unter guten Wachstumsbedingungen. Bei Trockenstress Blühverzögerung und Beulenbrandbefall.

KWS Johaninio (K 230/ S 210): frühreife Zweinutzungssorte mit im dreijährigen Mittel durchschnittlichen Kornerträgen und hoher korrigierter Marktleistung. Entsprechend der frühen Reife tendenziell auch früherer Stängelfäulebefall.

LG 30258 (K240/ S 240): Nach sieben Versuchsjahren im dreijährigen Mittel immer noch überdurchschnittliche Kornerträge bei konstant durchschnittlicher Abreife. Standfest und blattgesund.  

LG 31219 (K 220/ S 220): LG 31219 kam 2022 an allen Versuchsstandorten sehr gut zurecht. Trotz schwächeren Start (Saatgutmängel) in 2020, im dreijährigen Mittel überdurchschnittlicher Ertrag und gute korrigierte Marktleistung.

LG 31238 (K 220/ S 230): Langwüchsige Zweinutzungssorte, die optisch besonders unter trockenen Bedingungen überzeugt. Nach hohen, in 2021 sogar sehr hohen Kornerträgen, schneidet 31238 diesjährig durchschnittlich ab und zeigt bei früherer Abreife tendenziell auch mehr Stängelfäule.

Micheleen ( K 230/ S 230): Massenwüchsige Zweinutzungssorte mit im dreijährigen Mittel hohen Erträgen und hoher korrigierter Marktleistung.

P 8812 ( K 250/ S 240): Später abreifende Körnermaissorte mit dreijährig sehr hohen Kornerträgen und bester Standfestigkeit. P 8812 blüht im Vergleich zu anderen Sorten sehr spät, was die Kornfüllungsphase 2022 zusätzlich verkürzte, so dass der diesjährig realisierte gute Ertrag positiv überrascht.

RGT Exxon ( K 220/ S 220): Seit 2020 tendenziell abfallende, im dreijährigen Mittel aber immer noch überdurchschnittlicher Kornertrag. Deutliche Anlage von Bestockungstrieben, die unter Trockenstress aber schnell reduziert werden.

Sumumba (K 250/ S 260): Kompaktere, später abreifende Körnermaissorte mit zweijährig sehr hohen Kornerträgen.

SY Impulse ( K 250/ - ): Sehr späte Körnermaissorte mit langsamer Jugendentwicklung unter kühleren Bedingungen. Impulse blüht vergleichsweise spät, was niedrigere Erträge in 2021 und 2022 begründen könnte. Der Beulenbrandbefall 2021 war vornehmlich im unteren Stängelbereich und nicht im Kolben zu finden. Im dreijährigen Mittel aber immer noch überdurchschnittliche Kornerträge.

Zweijährig geprüfte Sorten:

Digital ( K 240/ S 250): Kompaktere Körnermaissorte mit zweijährig hohen Kornerträgen in den Landessortenversuchen. 2021 stärkerer Beulenbrandbefall und eingeschränkte Standfestigkeit bei späteren Druschterminen.

ES Blackjack ( K 220/ -): Trotz üppigen Längenwachstums, standfeste Zweinutzungssorte, die aber nur als Körnermais geprüft wird. Nach hohen Erträgen in 2021 jetzt eher durchschnittliches Abschneiden. Im zweijährigen Mittel aber noch überdurchschnittliche korrigierte Marktleistung. In Untersuchungen der bayrischen Landesanstalt fiel Blackjack 2021 mit deutlich überhöhten DON-Gehalten auf, was auf eine gewisse Anfälligkeit für Kolbenfusarium schließen lässt.

ES Traveler ( K 250/ S 250): Nach Höchsterträgen in 2021 realisiert ES Traveller 2021 durchschnittliche Kornerträge. Massenwüchsig mit höchsten Trockenmasseerträgen in der Silomaisnutzung. In den Toxinuntersuchungen der bayrischen Landesanstalt fiel Traveller 2021 mit höchsten DON-Gehalten auf.

Privat ( K 240/ ca. S 240): kompaktere Zweinutzungssorte mit im zweijährigen Mittel sehr hohen Kornerträgen bei tendenziell späterer Abreife.

Empfehlungen für den Probeanbau:

2022 standen 15 neue Sorten in den Landessortenversuchen mit Körnermais der Landwirtschaftskammer NRW. Die Sorten LG 32257, Glutexo, Wesley und Plutor machten dabei mit deutlich überdurchschnittlichen Kornerträgen auf sich aufmerksam. LG 32257 ist sehr massenwüchsig und bietet sich daher als Zweinutzungssorte für den Probeanbau an. Glutexo zeigt sich relativ kompakt und kommt mit der späteren Abreife eher für die CCM-Nutzung in Betracht. Im Gegensatz dazu kann KWS Emporio mit niedrigsten Kornfeuchten bei gleichzeitig durchschnittlichen Erträgen überzeugen. Die Sorte bietet sich daher besonders dort für den Probeanbau an, wo kostenintensiv getrocknet werden muss.

Autor: Norbert Erhardt, Claudia Tendyck