Landessortenversuche Silomais 2023

Silomaisernte mit John-Deere-HäckslerBild vergrößern
Silomaisernte

Silomais liefert gute Qualitäten

Nach vielfach schwierigen Startbedingungen lieferte Silomais in NRW 2023 gute Erträge mit sehr guten Futterqualitäten. Wie die Sorten in den Landessortenversuchen mit Silomais zu recht kamen, erläutern Norbert Erhardt und Andreas Schulze-Hillert.

Unter anhaltend feuchten Bedingungen zog sich die Bestellung der Maisbestände 2023 ungewöhnlich in die Länge. Im Extrem konnte auch Hauptfruchtmais erst um den Monatswechsel Mai/Juni gesät werden. Bestände, die bei zu feuchten Bodenbedingungen gesät wurden, kamen regelmäßig schlechter zurecht. Auch Verschlämmungen nach Starkniederschlägen machten den auflaufenden Pflanzen hier und da Probleme. Nicht immer konnte die angestrebte Bestandesdichte erzielt werden. Die hohen Frühsommertemperaturen im Juni setzte der Mais dann aber optimal in vegetatives Wachstums um und kam in der Regel mit dem Hitzepeak ab Mitte Juli trotz später Aussaat noch termingerecht zur Blüte. Spätestens zum Start in die Kornfüllungsphase waren anfängliche Entwicklungsrückstände aufgeholt. Anhaltend feucht warmes Wetter begünstigte dann die Kornfüllung. Erste Bestände erreichten schon vor Mitte September die Silomaisreife. Dabei war ein deutliches Vorauseilen der Körnerreife zu beobachten. Im Ergebnis konnte dann mit reifen Körnern an noch weitgehend grünen Pflanzen gehäckselt werden. Bei vergleichsweise hohen Kolbenanteilen sollten daraus Silagen mit hohen Stärkegehalten und guten Energiekonzentrationen resultieren. Das Häckselgut dieser Bestände war optimal zu verdichten, so dass nicht mit Problemen durch Nacherwärmung zu rechnen ist.

15 Sortenversuche ausgewertet

Anders als in den trockenen Vorjahren konnten in allen Silomaissortenversuchen der Landwirtschaftskammer NRW wertbare Ergebnisse gewonnen werden. Kritisch war dies am Versuchsstandort Haus Düsse, wo es in Teilschlagbereichen zu erheblichen Verschlämmungen kam und in den Versuchsparzellen nicht immer die angestrebte Pflanzenzahl realisiert werden konnte. Wie in den Körnermaisversuchen konnten aber über die Korrektur der Pflanzenzahlen bzw. der Parzellengrößen noch tragbare Ergebnisse für die Sorten produziert werden. In der Übersicht 1 sind die durchschnittlich erzielten Qualitäten und Erträge in den Silomaisversuchen an den 6 Versuchsstandorten dargestellt. Es ist zu erkennen, dass für die frühen und mittelfrühen Sorten am Standort Haus Düsse tendenziell niedrigere Massenerträge erzeugt wurden. Hinsichtlich der erzielten Qualitäten fallen diese Versuche allerdings positiv auf. Die schlechteren Massenerträge konnten offensichtlich durch höhere Kolbenanteile zumindest teilweise kompensiert werden, was sich auch in den vergleichsweise hohen Stärkeerträgen widerspiegelt.

Schwieriger Vergleich über die Reifegruppen

Das Qualitäts- und Ertragspotenzial im Silomaisanbau kann nur genutzt werden, wenn die Sorte am jeweiligen Standort auch reif werden kann. Wird zu früh, vor dem Ende der Stärkeeinlagerung gehäckselt, geht das zu Lasten der Kolbenanteile und das Optimum an Stärkegehalt und Energiekonzentration kann noch nicht erzielt werden. Gleichzeitig wird Ertrag verschenkt, da auch die Trockenmasseerträge maßgeblich über hohe Kolbenanteile realisiert werden. Wird zu spät geerntet, leidet die Verdaulichkeit von Blättern und Stängeln und durch die zunehmende Lignifizierung geht auch die spezifische Gasausbeute zurück. In der Praxis und auch im Versuchswesen werden regelmäßig Kompromisse bezüglich der Erntetermine notwendig. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen, sind die Sorten in den Sortenprüfungen daher in Reifegruppen (Sortimente) zusammengefasst, die gegebenenfalls an den Versuchsstandorten auch zu unterschiedlichen Terminen geerntet werden. Da auch nicht alle Sortimente an jedem Standort geprüft werden können, ist ein Sortenvergleich zwischen den Reifegruppen nur indirekt über sogenannte Vergleichsorten möglich. Entsprechende Vergleichssorten werden in mehreren Reifegruppen geprüft. Über das relative Abschneiden der Vergleichssorten in der jeweiligen Reifegruppe kann dann das Leistungsniveau anderer Sorten taxiert werden. Ein direkter Vergleich der Relativerträge und Sorteneinstufungen zwischen den Sortimenten ist vor diesem Hintergrund nicht möglich.

Erst die Reifegruppe – dann die Sorte wählen

Die in den Versuchen durchschnittlich realisierten Stärkegehalte und Energiekonzentrationen (Übersicht 1) lassen erkennen, dass sich die Reifegruppen hinsichtlich der erzielten Futterqualitäten nicht mehr deutlich unterscheiden, sofern auch die späten Sorten richtig reif werden können. Innerhalb der Sortimente (Übersichten 2a bis 2 c) sind allerdings große Unterschiede zwischen den Sorten zu finden, da unabhängig von der Reifezahl qualitäts- oder massenertragsbetonte Sorten in den Versuchen stehen. Mehr denn je sind daher bei der Sortenwahl neben dem Ertragspotenzial auch die qualitativen Parameter der Sorten zu berücksichtigen. Kamen in Niederungslagen NRWs für den Silomais im Hauptfruchtanbau in der Vergangenheit schwerpunktmäßig mittelfrühe Sorten zum Einsatz, sind mittlerweile auch im mittelspäten Sortiment viele Sorten zu finden, die qualitativ voll überzeugen können und vor dem Hintergrund des Klimawandels auch bei uns regelmäßig reif werden. Entsprechende Sorten zeichnen sich oftmals durch eine breite Grätsche bei den Reifezahlen aus, wenn die mittelspäte Siloreifezahl (ab S 260) zum Teil mit einer deutlich früheren Körnerreifezahl kombiniert ist. Eine entsprechende Reifezahlenkombination lässt dann hohe Stärkegehalte und Energiekonzentrationen bei noch weitgehend grünen Pflanze erwarten. Frühe Sorten kommen in den Niederungslagen für die Silomaisnutzung regelmäßig nach einer Vornutzung durch Ackergras zum Anbau und haben in den letzten Jahren tendenziell an Anbaubedeutung verloren. Es muss allerdings betont werden, dass mit der frühen Reife immer die Anbausicherheit zunimmt und der Saattermin flexibler gewählt werden kann. 

Die besten frühen Sorten

Im dreijährigen Mittel erzielen im frühen Sortiment RGT Exxon, LG 321233 und Amavit die höchsten Energieerträge. Bei Amavit geht der hohe Energieertrag mit einem sehr hohen Stärkeertrag einher, was auch das hohe Kornertragspotenzial der Sorte widerspiegelt. Vergleichbar hohe Stärkeerträge werden im dreijährigen Mittel noch von LG 31205, KWS Johaninio, Agro Ileo und LG 31219 erzielt. Diese Sorten schneiden auch bezüglich der Stärkegehalte am besten ab und zeichnen sich abgesehen von LG 3129 auch durch die früheste Abreife aus. Nach zweijähriger Prüfung erzielt Wesley die höchsten Trockenmasse-, Stärke-, Energie- und Gaserträge im frühen Sortiment. Im ersten Prüfjahr kann die neue Sorte KWS Curacao in allen Ertragsparametern voll überzeugen. 

Viele mittelfrühe Sorten

Im mittelfrühen Sortiment standen 2023 42 Sorten in den Prüfungen. Die höchsten Massen- und Stärkeerträge werden in diesem Sortiment von DKC 3414 erzielt. Vergleichbar hohe Erträge schafft noch ES Traveler, der im dreijährigen Mittel in allen Ertragsparametern überzeugt und mehrjährig auch mit hohen Stärkegehalten und guter Gasausbeute auffällt. Hohe Trockenmasse- und Stärkeerträge konnten 2023 auch mit DKC 3418 und KWS Jaro realisiert werden. DKC 3418 fällt aber bezüglich der Energiekonzentration ab und empfiehlt sich mit hohen Masse- und Gaserträgen schwerpunktmäßig für die Biogasnutzung. Nach zweijähriger Prüfung schneiden DKC 3438 und DKC 3327 mit sehr hohen Trockenmasse-, Stärke- und Gaserträgen gut ab. Qualitativ überzeugen nach zwei Prüfjahren die Sorten LG 32257, Plutor und Privat. Diese Sorten realisieren hohe Stärkegehalte und eine überdurchschnittliche Energiekonzentration und sind als qualitätsbetont einzustufen. Vergleichbar gute Qualitäten liefert SY Feronia nach dreijähriger Prüfung trotz der Reifezahl entsprechend späterer Abreife. Unter den neuen mittelfrühen Sorten fällt Clooney mit sehr hohen Masse-, Energie- und Gaserträgen positiv auf. Besonders hohe Stärkegehalte und Stärkeerträge realisieren im ersten Prüfjahr DKC 3323 und Farmüller.

Viele gute Sorten mit Reifezahl S 260

Im Sortiment mit mittelspäten Sorten fallen viele Sorten im Reifebereich S 260 mit hohen Stärkegehalten positiv auf. Mehrjährig schneiden diesbezüglich Farmoritz, SY Amfora und EC Gisella am besten ab. Farmoritz punktet auch bezüglich der Energiedichte und ist als absolut qualitätsbetont einzustufen. Das gilt auch für die Sorte Farmpower, die auf Grund des stärkeren Massenwuchses Farmoritz ertraglich noch überlegen ist. Nach zwei Prüfjahren zeigen Smartboxx und Bismark höchste Stärkegehalte. Bismark überzeugt auch mit höchster Energiekonzentration. Bei den neuen Sorten zeigt Bone hohe Stärkegehalte im ersten Prüfjahr. Bezüglich der Energieerträge kommen im dreijährigen Mittel Farmpower, Farmirage und Lacorna am besten zu recht. Den dreijährig höchsten Stärkeertrag liefert SY Amfora gefolgt von Farmpower, Farmirage und EC Gisella. Zweijährig kann Smartboxx noch bezüglich des Stärkeertrages überzeugen. Bei den neuen mittelspäten Sorten präsentieren sich diesbezüglich Fight und Justy besonders gut und können auch bezüglich der Energieerträge im ersten Versuchsjahr gut abschneiden. Die höchsten Trockenmasseerträge bringen 2023 die Sorten Agrogant, Clementeen und der neue Ladino. Clementeen und Landino können qualitativ aber nicht überzeugen, was bei der Sorte Clementeen auf einzelnen fast kornlosen Kolben beruhen dürfte.

Wie werden die Sorten empfohlen?

Seit mittlerweile 6 Jahren werden die Silomaissorten von der Landwirtschaftskammer gesondert für die Fütterung und die Biogasnutzung bewertet und empfohlen. Viele Sorten bieten sich dabei für beide Nutzungsrichtungen an. Es fallen jedoch immer wieder Sorten auf, die „gut wiegen“, den Qualitätsansprüchen in der Fütterung von Hochleistungstieren aber nicht gerecht werden. Das ist dann der Fall, wenn die Qualität durch Massenwuchs verdünnt wird, oder die Sorte zu spät abreift, so dass zum Beispiel das Stärkeertragspotenzial nicht vollständig genutzt werden kann. Für die Rindviehfütterung werden daher nur Sorten empfohlen, die bezüglich der Energie- oder Stärkekonzentration mindestens durchschnittlich (relativ 100) abschneiden und gleichzeitig in einem oder mehreren Ertragsparametern (ab relativ 102) positiv auffallen. Da im Einzelfall bei der Sortenwahl zu Fütterungszwecken Qualitätsaspekten eine größere Bedeutung zukommt, werden auch Sorten empfohlen, die sich durch hohe Stärkegehalte (ab relativ 102) und/oder Energiedichten (ab relativ 102) auszeichnen, gleichzeitig aber zumindest in einem Ertragsmerkmal durchschnittliche Ergebnisse liefern. Für die Biogasnutzung werden Sorten mit hohen Trockenmasse- und/oder Biogaserträge (jeweils ab relativ 102) empfohlen. Sofern sich Sorten durch eine hohe sortenspezifische Gasausbeute auszeichnen, werden diese bereits mit durchschnittlichen Gaserträgen in die Empfehlung für die Biogasnutzung aufgenommen.

Sortenempfehlung

In den Übersichten 3 und 4 sind die ein- und mehrjährigen Versuchsergebnisse mit den Vor- und Nachteilen für die Sorten, die sich für den Silomaisanbau in den Niederungslagen Nordrhein-Westfalens anbieten, als Sortenempfehlungen zusammengefasst. Sorten, die sowohl mit überdurchschnittlicher Energiekonzentrationen, als auch mit hohen Stärkegehalten auffallen, sind in der Sortenempfehlung für die Fütterung mit „Q“ als Qualitätssorte gekennzeichnet. In der Sortenempfehlung für die Fütterung sind die empfohlenen Sorten bezüglich der Qualitätseigenschaften Abreife, Energiedichte und Stärkegehalt und im ertraglichen Abschneiden, also im Trockenmasse-, Energie- und Stärkeertrag, mit „+“(überdurchschnittlich), „o“ (durchschnittlich) und „-„ (unterdurchschnittlich) eingestuft. Analog dazu sind in der Sortenempfehlung für die Biogasnutzung neben der Abreife und dem Trockenmasseertrag die sortenspezifische Gasausbeute und der Gasertrag dargestellt bzw. bewertet. Nach wie vor kommen jährlich unzählige neue Sorten auf den Markt, was einen kontinuierlichen Sortenwechsel in der Praxis, aber auch in den Sortenprüfungen zur Folge hat. Zu neuen Sorten können in den Landesortenversuchen aber oftmals kaum Informationen zu Krankheitsanfälligkeiten oder auch zur Standfestigkeit gewonnen werden. Die Einstufung bezüglich der Anfälligkeit für Lager sind daher, neben den eigenen Beobachtungen, maßgeblich aus der beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes abgeleitet. Bezüglich der Anfälligkeit für Maisbeulenbrand waren 2020 und 2021 deutliche Sortenunterschiede in den Versuchen auszumachen. Aktuell waren nur geringe Sortendiffernzierungen zu finden. Eine Beurteilung für neue Sorten über das Bundessortenamt gibt es leider nicht. Die entsprechenden Einstufungen in den Sortenempfehlungen basieren daher auf Beobachtungen, die zum Teil über die Versuche hinaus gewonnen werden konnten. Für die jetzt ein- und zweijährig geprüften Sorten sind diese Einstufungen als vorläufig zu bewerten. Bezüglich der Qualitäts- und Ertragseinstufungen ist bei den Sortenempfehlungen Silomais zu beachten, dass der direkte Vergleich zwischen den Sortimenten nicht möglich ist, da die Ergebnisse auf unterschiedlichen Versuchen und reifebedingt unterschiedlichen Ernteterminen basieren. Eine grafische Darstellung der Sorten in den ertraglichen und qualitativen Eigenschaften im Jahr 2023 ist zusammen mit den Standortergebnissen unten zu finden. Im Folgenden werden die für die Rindviehfütterung empfohlenen Sorten kurz beschrieben (Reihenfolge nach der Prüfdauer und Sortiment). 

Dreijährig geprüfte frühe Sorten:

Agro Ileo, S 200, K 200: Mehrjährig früheste Abreife mit entsprechend hohem Stärkegehalt und guter Gasausbeute. Hoher Stärkeertrag bei durchschnittlichem Masse-, Energie- und Gasertrag. Aufgrund der Frühreife bietet sich Agro Ileo für kühle Höhenlagen und dort an, wo nach einer Vornutzung noch spät Silomais angebaut werden soll.

Amanova, S 210, K 230: Frühreife, stärkegehaltsbetonte Zweinutzungssorte. Nach sieben Prüfjahren immer noch ertraglich im Durchschnitt. Gute Jugendentwicklung und damit auch für kühlere Standorte zu empfehlen.

Amavit, S 210, K 210: Amavit kam 2023 wieder sehr gut zurecht, überzeugt immer bezüglich der Stärkegehalte und realisiert dies- und mehrjährig hohe Trockenmasse-, Stärke- und Energieerträge im frühen Sortiment.

KWS Johaninio, S 210, K 230: Frühreife, stärkegehalts- und stärkeertragsbetonte Zweinutzungssorte. Mehrjährig beste Gasausbeute.

LG 31205, S 210, - : Frühe Silomaissorte. 2023 und im dreijährigen Mittel sehr hoher Stärkegehalt und Stärkeertrag.

LG 31219, S 220, K 220: Im dreijährigen Mittel höchster Stärkegehalt im frühen Silomaissortiment. Stärkeertrag hoch, was auch mit dem Kornertragspotenzial korrespondiert. Schlechte Gasausbeute und deutlich unterdurchschnittlicher Biogasertrag. Kompakterer Wuchs.

RGT Exxon, S 220, K 220: Hohe Trockenmasse- und Stärke- und Energieerträge. Schlechtere Gasausbeute. Exxon zeigt eine deutliche Bestockungsneigung. 

Dreijährig geprüfte mittelfrühe Sorten

DKC 3414, S 250, - : Nach durchschnittlichen Erträgen in den beiden Versuchsjahren 2021 und 2022 kommt DKC 3414 2023 sehr gut zurecht und erzielt die höchsten Masse-, Stärke- und Energieerträge der mittelfrühen Sorten.

DKC 3418, S 250, - : Auch DKC 3418 kann 2023 ertraglich voll überzeugen, fällt aber mit unterdurchschnittlicher Energiekonzentration bei allerdings guter Gasausbeute auf. Sehr hohe Biogaserträge!

ES Traveler, S 250, K 250: Im dreijährigen Mittel höchste Trockenmasse-, Energie-, Stärke- und Gaserträge im mittelfrühen Silomaissortiment. Hoher Stärkegehalt und gute Gasausbeute.

KWS Jaro, S 230, - : Jaro reift 2023 sehr früh ab und kann dann auch bezüglich der Stärkegehalte und –erträge überzeugen.

LG 31238, S 230, K 220: Über die Jahre stabile Erträge und Qualitäten. Wie viele „LG-Sorten“ punktet LG 31238 eher in schwierigen Jahren und unter trockenen Bedingungen.

LG 31245, S 240, K 250: Massenwüchsige Sorte mit durchschnittlichen Qualitäten und dreijährig hohen Trockenmasse-, Stärke- und Energieerträgen.

SY Feronia, S 250, - : Qualitätsbetonte Silomaissorte. Im dreijährigen Mittel hoher Stärke- und Energieertrag. 

Dreijährig geprüfte mittelspäte Sorten

DS 1891B, S 260, K 270: Silomaissorte mit hohem Stärkegehalt und -ertrag. Trockenmasse-, Energie- und Gasertrag im dreijährigen Mittel durchschnittlich. Höhere Anfälligkeit für Beulenbrand.

EC Gisella, ca. S 260, - : Stärkegehalts- und stärkeertragsbetonte Sorte mit sehr guter sortenspezifischer Gasausbeute. Im dreijährigen Mittel sehr hoher Stärke- und Gasertrag, bei sonst durchschnittlichen Ertragsparametern.

Farmirage, S 260, K 260: Nach guten Ergebnissen auch unter schwierigen Bedingungen in den Vorjahren, fällt Farmirage 2023 ertraglich ab. Im dreijährigen Mittel aber immer noch sehr hoher Stärkeertrag und hoher Energie- und Gasertrag.

Farmoritz, S 260, ca. K 250: Im dreijährigen Mittel immer noch höchster Stärkegehalt im mittelspäten Silomaissortiment, was unbedingt mit dem hohen Kornertragspotenzial der Sorte korrespondiert. Hohe Energiedichte und über die Jahre höchste sortenspezifische Gasausbeute. Kompakterer Sortentyp, lange grünbleibend. Farmoritz kann im dünnen Bestand viel über den Einzelpflanzenertrag kompensieren, reduziert im Kolben aber unter Trockenstress bei überzogener Bestandesdichte.

Farmpower, S 260, K 260 : Mit guten Trockenmasse- und Gaserträgen und im dreijährigen Mittel sehr hohem Stärkeertrag, sowie höchsten Energieertrag kann Farmpower auch auf Grund der guten Futterqualitäten in allen Versuchsjahren voll überzeugen.

Janeen, S 260, K 250: Im mittelspäten Sortiment frühreife, langwüchsige, stärkegehalts- und stärkeertragsbetonte Zweinutzungssorte. Im dreijährigen Mittel durchschnittlicher Trockenmasse-, Energie- und Gasertrag.

Lacorna, S 260, - : Dreijährig hoher Stärkegehalt und sehr hoher Stärkeertrag. Mehrjährig hoher Energie- und Gasertrag.

LG 31276, S 260, K 250: LG 31276 fällt 2023 in allen Qualitäts- und Ertragsparametern ab. Insbesondere bezüglich der Stärkeerträge kann die Sorte 2023 nicht überzeugen. Empfehlung für die Rindviehfütterung auf Grund der mehrjährig noch hohen Stärkeerträge.

SU Crumber, S 270, - : SU Crumber kann trotz späterer Reife mit sehr hohen Stärkegehalten und sehr guter Gasausbeute überzeugen. Im dreijährigen Mittel hoher Stärke- und Gasertrag.

SY Amfora, S 260, - : Sehr frühe Abreife im mittelspäten Sortiment, was beste Stärkegehalte für die Fütterung und eine sehr hohe Gasausbeute mit sich bringt. Sehr hoher Stärkeertrag. 

Zweijährig geprüfte frühe Sorten:

Emeleen, S 200, - : Frühreife Silomaissorte mit, im zweijährigen Mittel, hohen Stärkegehalten und –erträgen.

SY Liberty, S 210, - : Frohwüchsige Silomaissorte mit guter Gasausbeute und zweijährig guten Trockenmasse-, Stärke-, Energie- und Gaserträgen.

Wesley, S 210, K 240: Hohe Stärkegehalte und überdurchschnittliche Gasausbeute. Im zweijährigen Mittel höchste Trockenmasse-, Stärke-, Energie- und Gaserträge.

Zweijährig geprüfte mittelfrühe Sorten:

Ashley, S 230, K 210: Der Reifezahl entsprechend frühe Abreife. Hohe Stärkegehalte und –erträge.

DKC 3327, S 230: Frühreife, ertragsbetonte Silomaissorte . Im zweijährigen Mittel sehr hohe Trockenmasse-, Stärke- und Gaserträge.

DKC 3438, S 250, K 240: Massenwüchsige und ertragsstarke Sorte mit ausgeprägter Bestockungsneigung. Energiekonzentration unterdurchschnittlich, was auf Verdünnungseffekten beruhen dürfte.

Farmactos, S 230, K 210: Frühe Reife und 2023 höchste Stärkegehalte im mittelfrühen Silomaissortiment, hoher Stärkeertrag.

LG 31224, S 230: Der Reifezahl entsprechend abreifende Silomaissorte mit im zweijährigen Mittel hohen Trockenmasse-, Stärke-, Energie- und Gaserträgen.

LG 32257, S 230, K 240: Frühreife, stärkegehalts- und stärkeertragsbetonte Zweinutzungssorte, was sich auch in der Druschleistung widerspiegelt. Sehr gute Jugendentwicklung auch unter schwierigen Wachstumsbedingungen.

Plutor, S 240, K 240: Etwas kompaktere, qualitätsbetonte Zweinutzungssorte. Im zweijährigen Mittel guter Stärke- und Energieertrag.

Privat, ca. S 240, K 240: Zweijährig sehr hohe Stärkegehalte sowie überdurchschnittliche Energiekonzentration und Gasausbeute. Hoher Stärkeertrag, was zur Körnerleistung der Sorte passt.

Zweijährig geprüfte mittelspäte Sorten:

Bismark, S 260, K 260: Kompaktere, absolut qualitätsbetonte Zweinutzungssorte mit auffallend hoher Gasausbeute. Trotz unterdurchschnittlichen Massenertrag im zweijährigen Mittel hoher Stärke- und Gasertrag.

Farmalou, S 260, K 220: Früheste Abreife im mittelspäten Silomaissortiment. Der vorauslaufenden Körnerreife (K 220!) entsprechend im zweijährigen Mittel hoher Stärkegehalt und Stärkeertrag.

Smartboxx, S 260, K 250: Smartboxx überzeugt mit zweijährig früher Reife und im zweijährigen Mittel sehr hohen Stärkegehalt und Stärkeertrag. Das Stärkeertragspotenzial wird auch durch gutes Abschneiden im LSV Körnermais 2023 unterstrichen. 

Zusätzliche Sorten für die Biogasnutzung

Mit hohen Trockenmasseerträgen oder/und überdurchschnittlicher sortenspezifischer Gasausbeute empfehlen sich nach drei bzw. zwei Prüfjahren die frühen Sorten LG 31223, Jakleen, Farmaquez, Amarola, Benco und ES Mydral für die Nutzungsrichtung Biogas. Im mittelfrühen Sortiment bieten sich nach drei Prüfjahren Agro Haiko, Bernardinio, DKC 3419, KWS Otto und LG 31272 mit hohen Trockenmasse- oder Gaserträgen für die Biogasnutzung an. Aus dem mittelspäten Sortiment empfehlen sich diesbezüglich nach drei Prüfjahren noch Agrogant und P 8888 sowie nach 2 Prüfjahren Clementeen. 

Sorten für den Probeanbau

Im gesamten Reifebereich bis zur Reifezahl S 280 standen diesjährig in NRW 26 neue Sorten erstmalig in den Landessortenversuchen mit Silomais. Da für diese Sorten jetzt nur die Ergebnisse aus dem günstigen Jahr 2023 verrechnet sind, sollten neue Sorten 2024 auf kleiner Fläche getestet werden. Aus dem frühen Reifebereich bietet sich dafür KWS Curacao mit sehr hohen Trockenmasse-, Stärke- Energie- und Gasertrag an. Im mittelfrühen Reifebereich können die Sorten DKC 3323 und Farmüller dort getestet werden, wo der Focus auf hohen Stärkegehalten und Stärkeerträgen gesetzt wird. Clooney kann aus diesem Sortiment dort probiert werden, wo es um höchste Trockenmasse- Energie- und Gaserträge geht. Im Reifebereich S 260 konnten im ersten Versuchsjahr Bone und Justy mit hohen Stärkegehalten und Stärkeerträgen überzeugen. Die neue Sorte Fight fällt im ersten Versuchsjahr in allen Ertragsmerkmalen positiv auf und weist bei ausreichender Reife auch hohe Stärkegehalte auf. Hohe Trockenmasseerträge realisiert Ladino, kann allerdings qualitativ gar nicht überzeugen. Die Sorte bietet sich dort für den Probeanbau an, wo Mais „über die Waage“ verkauft werden soll.

Autor: Norbert Erhardt, Andreas Schulze-Hillert